'Freihand' - HDR

Auf Reisen steht man häufig vor der Situation, daß der Kontrastumfang des Aufnahmemotivs den Dynamikumfang des Bildsensors der Digitalkamera deutlich übersteigt. Auch bei Nachbearbeitung mittels Bildbearbeitungssoftware resultieren dann zwangsläufig Fotos mit mehr oder weniger "ausgefressenen" Lichtern und/oder "zugelaufenen" Schatten, wie in dem Beispiel vom Inneren einer Museumsapotheke zu sehen ist. (Bild 1)







Bild 1
Aufnahme bei sehr hohen Lichtgegensätzen



In solch einem Fall hilft nur die Anwendung der HDR-Technik (High Dynamic Range-Technik). Ganze Bücher sind diesem Thema gewidmet, und fast jeder hat schon mal damit experimentiert. Da diese Technik meist bei Nachtaufnahmen mit längeren Belichtungszeiten zum Einsatz kommt, wird dabei die Verwendung eines Stativs notwendig. Aber wer hat schon beim Stadtbummel oder bei Wanderungen in der Landschaft ständig ein Stativ dabei ?

Doch es geht auch ohne ! Sofern die Belichtungszeiten der Einzelaufnahmen 'Freihand' zulassen und das Problem die Bewältigung der hohen Lichtgegensätze ist, hilft das automatische Ausrichten der Teilbilder durch das HDR-Modul der Bildbearbeitungssoftware.

Das Aufnahmeverfahren unterscheidet sich nicht von der normalen HDR-Technik. Zunächst wird eine Aufnahmeserie mit unterschiedlichen Belichtungszeiten angefertigt. Die Spreizung sollte dabei etwa 1...2 Blendenstufen betragen. Wichtig ist, daß nur die Belichtungszeit variiert wird. Alle anderen Parameter sollten von 'automatisch' auf 'manuell' umgestellt werden. (Bild 2)






Bild 2
Einstellparameter für HDR-Aufnahmen



Im vorliegenden Fall ergeben sich Belichtungszeiten in der Reihenfolge von 1/60, 1/160 und 1/25 Sek. Die Teilbilder werden wie im normalen HDR-Verfahren mit Hilfe des HDR-Moduls der Bildbearbeitungssoftware zusammengefügt und können anschließend weiter bearbeitet werden. Das Ergebnis sind Bilder mit deutlich verbesserter Lichter- und Schattenzeichnung durch die Erweiterung des Dynamikumfangs, im vorliegenden Fall um fast 3 Blendenstufen. (Bild 3)









Bild 3
Aufnahme nach der Anwendung und Verarbeitung im HDR-Verfahren.



Auch ohne Stativ entsteht somit ein brauchbares Bild, mit ausreichenden Detailzeichnungen, dem außerdem der ganz eigene Stil der HDR-Aufnahmen verliehen werden kann.


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